3. Challenge Clara & Seraphin – solution

Was ist NEED Burma? Eine NGO, die 2006 vonDSCN9286_opt Khaing Dhu Wang in Chiang Mai in Thailand gegründet wurde. Er war vor langer Zeit vor dem Militärregime geflüchtet und ausgewandert. Vor drei Jahren, nach der Öffnung der Grenzen, hat er in Myanmar Land gekauft und begonnen, eine Farm aufzubauen. Er lebt hier mit viel Idealismus und großem Eifer für den Gesellschaftswandel in Myanmar. Inzwischen bildet er jedes Jahr 40-50 Schüler aus den ländlichen Gebieten Myanmars mit unterschiedlichen Backgrounds (u.a. aus verschiedenen, teils im Konflikt stehenden, ethnische Gruppen oder Religionsgemeinschaften) aus. Einerseits will er ihnen nachhaltige Landwirtschaft, rechtliche Grundlagen, Computerbasics und mehr näherbringen. Andererseits ist es ein großer Wunsch, die eben genannten Unterschiede in der Gesellschaft zu vereinen. In dieser Einigung definiert er für sich Frieden, den er anstrebt.

Dazu sagte uns Tham Shwe, Program Officer:
VIDEO folgt*

Ioa Khaoung, Alumni Coordinator, zeigt uns, was auf de Farm angebaut wird:
VIDEO folgt!*

Warum nachhaltige Landwirtschaft? Weil es gesundheitlich und umwelttechnisch wichtig ist und außerdem die Unabhängigkeit von großen Konzernen garantiert – zum Beispiel jenen, die günstige, aber schlechte Samen verkaufen, die nur einjährig sprießen und danach unfruchtbar sind. Oder die Firmen preisen chemische Mittel an, die den Bauern rasche und günstige Schädlingsbekämpfung und eine gute Ernte versprechen, aber in Wirklichkeit das Erdreich dauerhaft von den Mitteln (und dadurch von den Großkonzernen) abhängig machen. Bewirtschaftet man die Felder ökologisch, passiert das nicht. Khaing will als Gegenstimme zu den starken, überzeugenden Konzernen dienen.

Seht euch dazu gerne nochmal das Video der Kaffeefarm Honey Valley an, darin erklärt er ein ähnliches Prinzip:

Wie erfahren die Bauern am Land von NEED Burma? Durch lokale NGOs, mit denen NEED zusammenarbeitet, über Mund-zu-Mund-Propaganda und Facebook. Das 10-monatige Ausbildungsprogramm inklusive Verpflegung und Unterkunft ist für alle Teilnehmer kostenlos. Viele, die davon wissen, können es sich dennoch nicht leisten, zuhause als Arbeitskraft zu fehlen.

Wie finanziert sich NEED? Geld fließt nur über die Child’s Dream Foundation herein und ein paar kleine Projekte, mit denen Khaing experimentiert (zB Pilzzucht). Das Gemüse, das geerntet wird, dient zur Versorgung der Crew und der Schüler. Staatliche Unterstützung gibt es keine.

Können NGOs wie NEED Burma selbst von der neuen Regierung profitieren?
Welche Bedeutung könnte der Regierungswechsel für die einheimischen Bauern haben?
Momentan erwartet Khaing keine Unterstützung, weil die Regierung selbst kein Geld hat. Langfristig könnte er sich aber vorstellen, dass die neue „Staatsberaterin“ (agiert eher als Ministerpräsidentin, darf sie aber formell nicht sein, angeblich u.a. weil sie einen Ausländer geheiratet hat) Aung San Suu Kyi aber auch Geld für die Bauern schafft. So wie sie es jetzt schon für DSCN8523_optSchulen tut: die Steuern für Mobiltelefonie wurden um 5% erhöht, das Geld fließt direkt in Schulen. Khaing selbst ist mit NLP-Politikern in Kontakt und erhofft sich auch von ihnen mehr Zusammenarbeit. Zum Beispiel auch, dass sein Trainingsprogramm staatlich anerkannt wird – in Form eines Zeugnisses der Universität.

Gibt es ein spezielles Projekt von NEED Burma, das auf diesen Wandel eingeht? ZB das LLET – Law, Land, Economics Training Program. Die Verknüpfung dieser Bereiche ist enorm wichtig in Myanmar, weil laut Verfassung alle Ressourcen dem Staat gehören. Die Bauern sollen darüber aufgeklärt werden, momentan weiß der Staat immer mehr als sie, wodurch sie enormen Nachteil erleiden. Das 3-monatige Programm soll sie u.a. über ihre Rechte aufklären. (Mehr dazu hier) Khaing rechnet zukünftig mit starker Popularität dieses Programmes.

Seit der Öffnung dürfen auch ausländische Firmen und Investoren ins Land. Wie könnte sich das langfristig auf die Bevölkerung auswirken? Was bedeutet das überhaupt für ein Land? Was muss passieren, damit das Geld, das so ins Land fließt, auch gerecht verteilt wird?
Firmen (auch ausländische) müssen Steuern zahlen, die wiederum der Bevölkerung zugut kommen – wenn die Regierung richtig und gerecht wirtschaftet. Wie anfangs bereits erklärt, erwartet sich Khaing das von Aung San Suu Kyi. Recht viel mehr konnte er zu der Frage auch nicht sagen, er ist wie viele anderen eher unsicher, was das Land erwartet.

Warum ist eine starke Zivilgesellschaft gerade besonders wichtig in Myanmar? Weil es in Myanmar so viele verschiedene (religiöse, kulturelle, ethnische) Gruppen gibt, die in Konflikt stehen. Teilweise in jahrzehntelangem Bürgerkrieg. Wenn der politische und gesellschaftliche Wandel erfolgreich gelingen soll, müssen auch die unterschiedlichen Gruppen zusammenfinden und Frieden schließen. NEED setzt bei den Bauern an, die 90% der ländlichen Bevölkerung ausmachen. Sie in den Programmen zu vereinen, ist ein erster Schritt zu einer stärkeren Zivilgesellschaft.

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* Wegen eines technischen Problems können wir momentan nicht auf die Videos zugreifen. Hoffentlich bald!

 

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