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Titel
Schmutzige Wäsche?! Die Kleidungs- und Textilienindustrie in Südostasien
Ort & Datum
Thailand, März 2015
Themen
Soziales, Ressourcen, Governance
Einleitung
Wer hat das neue T-Shirt gemacht, das du kürzlich gekauft hast? Wo lebt diese Person? Wie viele Stunden pro Tag arbeitet sie, wie viele Tage in der Woche? Wie viel verdient diese Person für ihre Arbeit?
Wo kam die nötige Baumwolle oder Seide (s. Foto) her? Welche Chemikalien wurden verwendet für deren Anbau sowie für die Verarbeitung, die Färbung usw. des Stoffes? Welche Konsequenzen könnte dies für die Arbeiter und Arbeiterinnen bzw. die Umwelt haben?
Und wie gehst du eigentlich mit dem T-Shirt um? Wie lange behältst du normalerweise ein T-Shirt, bevor du ein Neues kaufst? Was machst du mit deinen alten Klamotten? Schmeisst du sie weg oder spendest du sie? Ziehst du sie an, bis sie auseinander fallen oder ‚zweckst‘ du sie ‚um‘ (in anderen Worten, machst du etwas Neues aus dem Alten?)? Wenn du ein neues Kleidungsstück willst oder brauchst, kaufst du nigelnagelneue Klamotten in einem Geschäft, gehst du in ‚Second-Hand‘ Läden shoppen, machst du deine eigene Klamotten oder machst du ganz was anderes?
Bis auf ein paar abgelegene Strände oder den FKK Bereich entlang der Donau, tragen wir alle Klamotten, oder? Und bis auf ein paar fleissige Menschen, die ihre eigenen Klamotten machen, kaufen wir meistens unsere T-Shirts, Hosen, Unterhosen, Jacken usw. irgendwo in einem Geschäft. Aber kennen wir wirklich die Geschichte hinter jedem Kleidungsstück? In der 2. Challenge des 2014/2015 Schuljahrs haben wir erfahren, dass viele eurer Klamotten in Südostasien hergestellt werden. Da wir gerade in der Region sind, ist es die perfekte Gelegenheit nachzuschauen, wie sauber oder dreckig die Herstellung dieser Klamotten wirklich ist!
WIR BRAUCHEN EURE HILFE!
Wie immer brauchen wir eure Hilfe, um mehr zu erfahren! Wir brauchen Antworten auf viele Fragen und würden uns über noch mehr Ehrfahrungswerte eurer pesönlichen Realitäten freuen. Ihr könnt die Fragen auch in Kleingruppen aufgeteilt diskutieren und dann euch bzw. uns vorstellen. Folgende Fragen/Themenbereiche interessieren uns brennend:
- Der Lebenszyklus: Wie groß ist der Lebenszyklus eines Kleidungsstücks tatsächlich? Das heißt: Wo kommt z.B. die Baumwolle für dein T-Shirt her, wo wird es genäht, wo landet es, wenn du es nicht mehr willst? Wie viele Orte sind teil dieses Zyklus? Und wie lange trägst du bzw. ein ‚Otto-Normal-Verbraucher‘ im Schnitt ein Kleidungsschnitt?
- Arbeitsbedingungen: Wer stellt die Klamotten in Südostasien her? Wie sind ihre Arbeitsbedingungen? Ist es in jedem Land und für jede Marke gleich? Welche Hürden müssen sie überwinden? Wie schaut ihr typischer Arbeitstag aus?
- Ökologische Bedenken: Wie wirkt sich die Produktion von Kleidung auf die Umwelt aus? Denk an die gesamte Wertschöpfungskette (z.B. vom Anbau von Baumwolle bis hin zur Färbung der Stoffe und zur Verschiffung des Endprodukts). Wie viel Wasser wird dafür verbraucht? Welche andere Ressourcen sind notwendig?
- Fair Trade: Überlegt welche Menschen, Ressourcen und Tätigkeiten alle nötig sind, bis ein T-Shirt im Regal landet (Wertschöpfungskette) und überlegt dann, was ein fairer Preis fuer ein Kleidungsstück wäre (z.B. ein T-Shirt)! Und noch wichtiger, wie sollte dieser Preis unter den an der Herstellung/dem Verkauf des Kleidungsstücks beteiligten Menschen aufgeteilt werden (z.B. Designer, Baumwolle-Landwirt/in, Weber/in/Färber, Schneider/in, Verkäufer/in)?
- Lokal einkaufen: Wir hören oft davon, dass wir – wenn es um’s Essen geht – ‚lokal‘ einkaufen sollten. Aber ‚lokale‘ Klamotten zu kaufen ist nicht immer so einfach. Kennt ihr irgendwelche Kleidungsunternehmen in Österreich und den USA, die ihre Waren (noch) im Lande und nicht im Ausland produzieren? Wie lassen sich ihre Preise mit denen von ähnlichen Waren vergleichen, die im Ausland hergestellt werden? Was könnten die Gründe für einen evtl. Preisunterschied sein?
Wir können es kaum erwarten, die Ergebnisse von eurer Recherche zu bekommen! Vergesst aber nicht, dass wir uns gerade in Südostasien befinden, also beschränkt euch auf diese Region (es wird eh genug Information sein).
WIE SOLLEN WIR AKTIV WERDEN, WÄHREND IHR RECHERCHIERT?
- Sollten wir jeweils ein Kleidungsstück aus unseren Rücksäcken auswählen, die wir zu etwas anderem Nützlichen umwandeln sollten? Wie funktionierts: Wir wählen ein Kleidungsstück aus, das wir kaum nutzen oder gar nicht nutzen können und machen etwas anderes daraus (entweder wir selber oder ein/e lokale/r Scheider/in).
- Sollten wir eine Textil- oder Klamottenfabrik in Südostasien besichtigen, um mehr über die Arbeits- und Umweltbedingungen dort zu erfahren? Wir würden versuchen, eine Fabrik zu finden, die Sachen für eine Marke herstellen, von der ihr schon mal gehört habt.
- Sollen wir eine Organisation besuchen und interviewen, die sich für die Arbeits- bzw. Umweltbedingungen in Südostasien einsetzt? Zum Beispiel, wir könnten versuchen, mehr über die Streiks und ‚crackdown‘ zu erfahren, die vor ca. einem Jahr in Kambodscha für Aufregung gesorgt haben (siehe Liste von nützlichen Links und Information unten).
Nützliche Informationen und Links*
Und natürlich haben wir wieder ein paar weiterführende Links und nützliche Information als Ausgangspunkt eurer Recherchen zusammengestellt:
- Das Welthemd, ein Artikel von Wolfgang Uchatius in Die Zeit über das „Geheimnis des billigen T-Shirts“.
- Warum das H&M-T-Shirt so billig ist, ein kurzer Artikel in Der Standard, der den obengenannten Zeit-Artikel zusammenfasst.
- Ein Artikel von YES! Magazine, der die Geschichte der globalen Textilienindustrie erklärt: Garment Manufacturing and Human Rights: A journey into the garment industry, from Elizabethan England to Rana Plaza.
- Eine gute Quelle ist auch die Clean Clothes Kampagne, v.a. ihre Liste von Publikationen
- Asia Monitor Resource Centre. Schaut das folgende Video an, um mehr über die Geschehnisse zwischen Dezember 2013 und Jänner 2014 zu erfahren: Cambodia: A Year after the Crackdown
- Dressed & Undressed, Clothed & Stripped
- What (not) to wear, eine studentische Initiative, die nach dem Zusammensturz der Rana Plaza Fabrik in 2013 in Bangladesch ins Leben gerufen wurde
- Beautiful Clothes, Ugly Reality, ein Video über die Streiks und ‚Crackdown‘ in Kambodscha
- Fair Wear Foundation. Hier ein kurzes Video, das die Beschaffungskette der Textilienindustrie beschreibt
- United Students Against Sweatshops
- Den Artikel The Slow Fashion Movement von Not Just a Label lesen
- Slow Fashioned
* Wir übernehmen keine Verantwortung für die Inhalte der hier verlinkten Webseiten und teilen nicht unbedingt die Informationen bzw. Meinungen, die darauf zu finden sind. Diese Links wurden nur zusammengestellt, um einen Ausgangspunkt für eure Recherche zu bieten!
Lernziele dieser Challenge
- Du kannst den Lebenszyklus eines Kleidungsstücks beschreiben und verstehst die Komplexitäten seiner Herstellung.
- Du kannst einige ökologische und soziale Probleme beschreiben, die mit der Produktion von Klamotten zusammenhängen.
- Du verstehst das Ziel von Fair Trade bezüglich der Textilienindustrie.
- Du kannst einige Wege beschreiben, wie du die Auswirkung von Klamotten auf Mensch und Natur persönlich beeinflüssen kannst (z.B. vom Kauf/Tausch/Herstellung und der Nutzung von Kleidung bis hin zur Verwendung deiner Stimme als Bürger/in und Konsument/in).
Wir freuen uns auf eure Rückmeldungen und darauf, sie mit den anderen Klassen zu teilen und dabei mehr über die Textilienindustrie in Südostasien und die Herkunft unserer Klamotten zu erfahren!
Frist für die 3. Challenge: Freitag, 27. März 2015.
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