VIERTE CHALLENGE!

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north-america-political-map_optTitel der vierten Challenge
Valentina und Matt in Bergen von Müll

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Ressourcen, Governance, Bildung

Nun sind wir genau einen Monat in Nicaragua! (könnt ihr uns ungefähr auf der Weltkarte orten?)

Sylvester und Neujahr durften wir hier auch schon feiern und sind – neugierig auf das Land – am 1.Jänner der Hitze der Stadt in Leon entflohen, um den Tag am Meer zu verbringen. Weil das auch für die einheimischen Leute hier die traditionelle Art und Weise ist, das neue Jahr zu begehen, haben zigtausend Menschen dieselbe Idee gehabt und sind an den nächstgelegenen Strand gefahren.

Das war auf jeden Fall ein spannendes Erlebnis: Der Strand glich einem Markt mit unzähligen aus Palmen und Bambus gebauten kleinen Ständen, wo Essen und Snacks und Getränke verkauft wurden. Jeder Millimeter des restlichen Strands war von Gruppen von Menschen besiedelt, die gemeinsam getrunken, gegessen und gelacht haben. Bis auf die Tatsache, dass nur die wenigsten von ihnen ins Wasser gegangen sind (schwimmen können hier nur die wenigsten), schien alles eben ein normales Strand-Fest. Am nächsten Morgen waren dann nur noch die Touristen da (die Einheimischen können sich die Hotelpreise am Meer meistens nicht leisten bzw. müssen am nächsten Tag arbeiten und fahren daher am selben Tag wieder mit dem Bus – umgerechnet ca 35 Cent – zurück).

Als wir also am nächsten Morgen die ersten Schritte in den Sand gesetzt haben um den plötzlich menschenleeren Strand zu bewundern, traf uns fast der Schlag:

trashinparadise_optDer Strand war voooooooooooooollller Müll!!! Nach nur wenigen Schritten klebte schon eine leere Plastiktüte an den Füßen von Valentina, in der der Rest einer milchigen Flüssigkeit war. Ein lokaler zuckriger Milchdrink mit Eis, der hier direkt in die Plastiktüte gegossen und mit einem Plastikstrohhalm serviert wird. Während sie noch versuchte das klebrig, lapprige Ding von ihrem Fuß zu bekommen, stand Matt schon mitten in einem Berg von halb vergrabenen halb als Konfetti im Wind herumfliegenden Styropor- und Plastikbehältern. Gestern waren die Nacatamales (gefüllte Maispolenta) oder Quesillos (eine Käsetortilla mit Krautsalat), die darin serviert wurden, noch ein Genuss  für die feiernden Menschen, heute wurde das Verpackungsmaterial zum Verderben für die Strand- und Meeresbewohner.

Wir ließen unsere Blicke schweifen, sahen wie die Flut langsam zurückkam an den Strand und einiges an Müll mit ins Meer zurückriss. „Wie praktisch“…dachten sich wahrscheinlich die lokalen Hotelbesitzer. „Wie schrecklich“ dachten wir uns. Uns fiel siedend heiß ein, was der Meeresbiologe uns im Schildkrötenzentrum in Mazunte in Mexiko erzählt hatte: Wenn Plastiktüten im Meer treiben, sehen sie den Quallen (Medusas), der Lieblingsspeise der Schildkröten, zum verwechseln ähnlich. Wenn die Schildkröten aber eine Plastiktüte verschlingen, verschließen sie mit dem unverdaulichen Plastik ihren Magen und können nichts mehr essen, bis jemand (wie z.B. die Schildkrötenzentrums-Veterinäre) die Plastiktüte operativ entfernt. Sie verhungern also, wenn sie kein Glück haben und vorher gerettet werden. Und das Styropor? Keinen Deut besser: In den Filmen “Midway” und “Plastic Planet” hatten wir mal gesehen, wie es im Meer einfach immer kleiner wird und am Ende als Speise einiger Fisch,- und Vogelarten endet, die wiederum mit vollen Mägen sterben, weil sie zwar voll, aber nährstofflos nicht genug Kraft zum weiter schwimmen oder fliegen haben.

Und was bedeutete all der Müll für die Menschen? Bevor wir uns noch darüber Gedanken machen konnten, was mit dem Müll passiert, der nicht im Meer endet, stieg uns schon der Geruch von verbranntem Plastik in die Nase. Das kann nicht gesund sein, oder?

Eine tickende Zeitbombe! Wir weckten also unsere Freunde auf, organisierten Müllsäcke vom Hostel in dem wir waren und zogen los zu einer Müllsammelaktion im Wettlauf gegen die Flut.

Die schlechte Nachricht: Ein Tropfen auf den heißen Stein? Nach 1 Stunde Müllsammeln war zwar unser Strandabschnitt sauber, aber wir waren dennoch frustriert und überwältigt von all den Fragen, die uns nun beschäftigten: Wie viel Müll ist es überhaupt, den wir als Menschen täglich produzieren? Was passiert mit dem Müll in Nicaragua, wenn er nicht vom Meer oder Feuer (scheinbar) beseitigt wird? Warum werfen überhaupt alle einfach alles in den Strand? Und wie sieht die Müllsituation an anderen Stränden und Orten des Landes aus?

Die gute Nachricht: Wo es ein Problem gibt, gibt es in Lateinamerika meistens auch schon Lösungen. Oder zumindest Ansätze. Einen so einen Lösungsansatz sind wir buchstäblich nach 15 Minuten Müllsammeln in die Hände gelaufen: Lenni! Wer oder was ist Lenni? Lenni ist ein lokaler Surfer und hat gemeinsam mit Hotelbesitzern, Bürgerinnen, und anderen Gruppen im Ort eine lokale Umweltorganisation gestartet: PUMA: Protección Urgente del Medio Ambiente (Akuter Schutz der Umwelt). Gemeinsam wollen sie so viele Tropfen auf den heißen Stein schaffen, dass der Stein tatsächlich kühl wird beziehungsweise erst gar nicht so heiß wird. Wie? Damit die Müllsituation erst gar nicht so eskaliert, organisieren sie Aufklärungsaktionen (Müllvermeidung und Umgang mit Müll), stellen Müllsammelaktionen wie die unsere auf die Beine und arbeiten mit der Gemeinde zusammen, um langfristig ein richtiges Müllsammel-, Müllentsorgungs – und Müllaufbereitungssystem  (Recycling) zu schaffen. Das sind ja mal gute Neuigkeiten zum schlechten Jahresbeginn 2014!

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Lenni und ein anderes Mitglied von PUMA mit einem Sack voll mit frisch gesammeltem Müll

Aber unsere vielen Fragen zum Müll sind nach wie vor brennend heiß… Könnt ihr uns und Lenni und seinem Team von PUMA wieder mit eurer spitzen Recherche unterstützen und ein paar Dinge für uns rausfinden?

Für das Auflösungsvideo brauchen wir wieder eure Hilfe!

  1. Was passiert mit Plastik und Styropor, wenn es nicht an Land, sondern im Meer entsorgt wird?
  2. Wie lange braucht Plastik um in seine Bestandteile zu verfallen?
  3. Was sind überhaupt die Bestandteile von Plastik?
  4. Und was passiert, wenn es verbrennt (gesund?)
  5. Wie lange braucht eine Bananenschale um zu zerfallen?
  6. Was sind die Bestandteile von einer Bananenschale?
  7. Kann man Plastik und Styropor recyceln?

Wer den Film “Plastic Planet” noch nicht gesehen hat, hier ist der Link dazu: http://www.youtube.com/watch?v=jdXY2Yq_Hac

Außerdem würde uns brennend interessieren:

  • Wie viel Müll entsteht täglich in eurer Schule?
  • Wie viel Müll wird wöchentlich in Retz/Wien/Lakewood entsorgt?
  • Wir versuchen in der Zwischenzeit Zahlen für Schulen und Orte in Nicaragua rauszufinden!

Während ihr an diesen Fragen arbeitet, könnt ihr wieder den Fortgang unserer Reise beeinflussen. Auch wir möchten uns in den nächsten Wochen weiter mit dem Thema Müll beschäftigen und der Situation dazu in Nicaragua auf den Grund gehen beziehungsweise einen kleinen weiteren Beitrag zur Müllreduktion leisten

IHR ENTSCHEIDET:

  1. Sollen wir versuchen Menschen zu finden, die sich mit der Müllproblematik in Nicaragua auskennen und sie interviewen (z.B. auf Stadt/Gemeinde- oder Staatsebene)?
  2. Sollen wir versuchen eine Woche lang ohne Plastik/künstliches Verpackungsmaterial zu leben?
  3. Sollen wir einen halben Tag lang Müll sammeln gehen und dann dem Müll bis zu seiner Endstation in Managua folgen?

Stimmt ab und sagt uns wie viele jeweils in eurer Klasse für welche Option gestimmt haben. Jede Option wird addiert mit den Stimmen der anderen zwei Klassen. Die Mehrheit gewinnt dieses mal. Egal, wie ihr euch entscheidet –wir dokumentieren natürlich wieder das Ergebnis für euch mit und schicken euch die Lösung per Videobotschaft im Februar!

HIER DAS AUFLÖSUNGSVIDEO:

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